Morgenreden auf dem Propel und Vorreiten zu den Gesundheiten

Höhepunkt der Mihlaer Kirmes ist der Kirmessonntag. Nach einem  gut besuchten Kirmestanz in der ?Goldenen Aue? geht es in aller Frühe mit dem Trompetenwecken los. Dann müssen die Pferde abgeholt und gesattelt werden, die Burschen holen ihre, von den Bräuten geschmückten Kirmeshüte, ab?  Um 8.00 Uhr erwarten die Mihlaer dann die Husaren und alle anderen Teilnehmer der Kirmesgesellschaft auf dem Mihlaer Propel.

Nun haben die Husaren Schwerstarbeit zu leisten. Im Angesicht von mehreren hundert Zuhörern tragen sie die von den Kirmesschreibern und bis dahin streng gehüteten Morgenreden vor.  Die große Politik und natürlich von allen erwartet, die Entwicklungen im Heimatort, werden mit spitzer Zunge und wohlgeformt vorgetragen.

 

Auf dem Propel: Von Links, Platzmeister Marcel Leise, Vorreiter Marco Fehr, dritter Husar Martin Kindermann, zweiter Husar Hendrik Mäurer und der erste Husar Chris Hofmann.

 

Chris Hoffmann als erster Husar eröffnete die Morgenreden. Ihm wie auch dem zweiten Husaren Hendrik Mäurer und dem dritten Husaren Martin Kindermann,  gelangen ganz hervorragende Berichte und Kritiken. Es gab viel Lob für die Arbeit in der Gemeinde im letzten Jahr, besonders gewürdigt wurden die Sanierung der alten Feuerwache, die Lautersanierung und der Ausbau des Sportlerheimes. Im Mittelpunkt standen jedoch immer wieder die Auseinandersetzungen um den Neubau der Turnhalle. Hier bezogen die Husaren eindeutig Stellung: Dank an alle, an Bürgermeister und Gemeinderat, den Pfarrer und die vielen Bürgerinnen und Bürger, die Unterschriften gesammelt hatten, für ihr Engagement und den guten Ausgang. Aber auch der Hinweis, dass man im Rathaus keine Türen zuschmeißen soll, das sei immerhin ein Museum, und dann würden ja die vielen Soldaten Napoleons wach...

  

Nach dem Ritt durch das Dorf und dem Frühschoppen in Lauterbach ritten die Kirmesburschen auch in diesem Jahr auf dem Rathaushof vor, um dem Bürgermeister und seiner Gattin an dieser Stelle eine Gesundheit zu bringen.

Die nächste Station war dann der  Marktplatz, das Vorreiten vor der Kirche und die Gesundheit für Pfarrer Georg Martin Hoffmann und seine Familie. Nun waren es allerdings nur noch zwei Husaren, denn der bereits am Morgen gesundheitlich sehr angeschlagene Martin Kindermann, musste abbrechen und nun das Bett hüten. Gute Besserung!

In seiner Erwiderung berichtete Pfarrer Hoffmann von den neuesten Gerüchten in Mihla, so jenem, dass auf dem Markt ein Flugplatz entstehen würde... Das "Pilotzentrum" (für die Chormusik, der Fördername für den Umbau der alten Feuerwache) stehe schon...

 

 Die Kirmesgesellschaft reitet auf dem Rathaushof vor.

 

Viel Lob für die Arbeit des Pfarrers gab es von den Husaren vor der Kirche.

 

Weitere Gesundheiten wurden bei den Wirten der Mihlaer Gasthöfe vorgebracht, so am ?Artelsbachhof?  bei Volker Böhnhardt, beim Wirtsehepaar des ?Grauen Schlosses?, Familie Stötzel, und zuletzt bei der Wirtin des Kirmeslokals ?Goldene Aue?, Frau Kaatz.

- Ortschronist -

 

Mihla, 17. 10. 2013